Eva und Wolfgang Hammer
 
 

"Hier ist die Luft klar und trocken, so rein, dass man es im Gesicht spürt, so leicht, dass man ein paar Zentimeter über dem vereisten Boden schwebt."

Märta Tikkanen

Grönland, die größte Insel der Welt, ist wie die gesamte Arktis ein Mythos, ein Sehnsuchtsland, Ziel zahlloser Expeditionen, deren Teilnehmer nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse suchten, sondern oft auf Sinnsuche waren. Das ewige Eis lockt und fordert heraus.

Grönland ist eine gewaltige Eisbarriere zwischen Europa und Amerika mit einem Treibeisgürtel an der Ostküste, der selbst während der Sommermonate nicht zur Gänze aufbricht. Der schmale Küstenstreifen, der eisfrei ist, umfasst in etwa die Fläche von Großbritannien. Nicht umsonst gab Erik der Rote, dem Land den verheißungsvollen Namen "Grönland", Grünland. Im Süden wird auf grünen Wiesen und Weiden Schafzucht und sogar etwas Landwirtschaft betrieben, selbst einige kleine Baumbestände trifft man an. Grönland ist einerseits das Land der Schlittenhunde und des endlosen Weiß und der Stille, andererseits auch der Farben: grauer Granit, leuchtend pinkrote Weidenröschen, gelbe Butterblumen, rote Sonnenuntergänge, weiße Gletscher und schillernd blaue Eisberge.

Seit Jahrtausenden leben die Inuit, übersetzt heißt das Menschen, in dieser für Mitteleuropäer so unwirtlichen Region. Ihre Jagtechniken, Kleidung und Bauweisen ließen sie nicht nur in der Natur überleben, sondern mit ihr leben.

Der Reisende findet im "Land der Menschen" - so die Übersetzung des grönländischen Landesnamen Kalaallit Nunaat - Natur pur, die sich auf vielfältige Weise entdecken lässt: mit dem Boot entlang der Küste, im Hubschrauber über den riesigen Gletschern, mit dem Hundeschlitten im Frühjahr über die weiten Eis- und Schneeflächen oder zu Fuß über die Berge und Höhen mit Blick auf die in den Fjorden treibenden Eisberge.

© Eva und Wolfgang Hammer
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